Dienstag, 22. Mai 2012

Schon ist ein Monat fast um ...

Ach du meine Güte, jetzt liegt der letzte Eintrag wirklich schon fast einen Monat zurück ... sehr peinlich :)
Also der Ausflug zu der Insel Quan Lan war ne absolute Wucht! Die Bilder können die schönen wirklichen Eindrücke nicht annähernd beschreiben oder ganz vorstellbar machen! Dazu später mehr :) hoffe ich zumindest!
Am letzten Wochenende haben wir eine Art Fotoshooting mit traditionellen Kleidern gemacht - also Dauerlächeln geht mal gar nicht und zum Glück wollte ich auch nie in diese berufliche Richtung :)
Am Donnerstag abend starten wir um 23 Uhr mit den Nachtzug in Richtung Betriebsausflug - freu mich schon!
Bis bald!

Donnerstag, 26. April 2012

Dies und das ....

Die Zeit rennt hier nur so davon! Jetzt haben wir schon den 26. April und ich erleben viele tolle Sachen, arbeite erfolgreich in der Bibliothek an meinen Projekten und vernachlässige den Blog absolut...
Ich werde auf jeden Fall noch nen Bericht zum vietnamesischen Essen liefern, einen zu meinem Ausflug zur Turmkarstlandschaft Tam Coc-Bich Dong und dem Dorf Van Lam, natürlich noch etwas aus meinem Alltag  und wenn ich es schaffe auch von meinem Ausflug nach Quan Lan - der steht nämlich jetzt erst noch bevor.Bilder folgen natürlich auch :)
Das Wetter ist klasse, wir haben ca. 36°C, trocken und endlich mal sonnig! Zuvor war es ja warm, feucht und eher grau gewesen. Jedesmal beim Raum verlassen hatte man den Eindruck gegen eine Wand zu laufen.
Die Nächte sind nun auch klarer und man kann den Mond sehen, er nimmt grad zu, sieht aus wie ein U und ist oberum komplett schwarz. Sehr beeindruckend!
In der letzten Zeit hatten wir auch öfters Stromausfall, das kleine Viertel bei uns lag im Dunkeln, wir waren auf der Dachterasse und konnten die Kerzenlichter drumherum beobachten. Der Sturm mit Gewitter waren sehr schön, aber auch ein wenig unheimlich - liegt wohl an meinem prinzipiellen Unbehagen bei Gewitter. Letztes Mal hat der Vermieter dann endlich mal Kerzen gebracht.
Mein Moskitonetz, welches noch von Sandra aufgehängt worden war, kommt nun zum vollen Einsatz :) man fühlt sich wie in einer Höhle und es ist etwas umständlich immer daraus zu kommen :) inzwischen liegt einfach mein ganzes Zeug wie Bücher, Stifte, Ladegeräte und so mit unter dem Netz und es ist auch kein Problem, denn das Bett ist echt groß für mich allein. Zum Glück ist es an 4 Ecken befestigt, da kann ich immer mal ne Ecke hochbinden und alles lüften. Vor einigen Tage ist eine Ecke nachts runter gekommen-die Befestigung war abgefallen und ich musste völlig verschlafen noch ne neue Befestigung suchen ... habe das zuerst nicht ganz mitbekommen, warum das Netz so nah bei mir war :) schlafen inzwischen so tief - habe mir vor Wochen noch Earsticks geholt gehabt, eine Nacht und nie wieder :) jetzt klappt das auch alles so ganz super! Manchmal wachte ich dann um 3 auf, weil es so ruhig ist, aber das verging auch wieder flott. 
Das Leben in Vietnam gefällt mir, wobei ich einfach glaube, dass wir Ausländer doch noch in einer Art Blase leben ...  wir bekommen die Wäsche und den Haushalt gemacht - hihi, bei anderen scheint das nicht ganz so zu sein - das Essen ist für unsere Verhältnisse mega preiswert und lecker, dadurch muss man also auch nicht oft selbst kochen und wenn sind es eben Instantnoodles oder Cornflakes. Witzigerweise wird man trotzdem geizig und vergleicht extrem die Preise auf dem Markt und handelt kräftig, schließlich weiß man ja was die Vietnamesen dafür bezahlen. Die tägliche Fahrt mit dem MopedTaxi ist nun auch selbstverständlich geworden, der Fahrer wartet auch schon immer. Man weiß wie man eine Straße zu überqueren hat und welche Taxis man besser nicht nehmen sollte, da deren Taxometer manipuliert sind.
Zwischenzeitlich habe ich noch bei einer Radiostation deren deutsche Artikel gegengelesen und viel über die Politik und die Kultur lernen können. Kann ich echt nur empfehlen, obwohl es natürlich etwas stressig ist.
Das fürs erste mal wieder von mir! Herzliche Grüße aus dem schönen Hanoi, Vietnam!

Samstag, 7. April 2012

Die erste Woche

Sehr schlimm :) komme mit dem Schreiben nicht hinterher. 
Um mich in dem neuen Zimmer richtig einzurichten, habe ich mich zum Kleinigkeiten-Einkauf verabredet. Bei dem Bummel hat Uyen wirklich sehr emsig gehandelt und es gab viele Schnäppchen. Nach ca. 2 Stunden bin ich stolzer Besitzer mehrere Vorratsdosen mit Deckel, einem Brotkasten, Kleiderbügel, Kleiderkisten für den Schrank, Kissen und und und .... einer geliehene Nachttischlampe von den Kollegen.
Das Putzen des Schrankes trägt deutlich zu einem wohnlicheren Gefühl bei :)
Als meine Kleidung dann endlich ordentlich im Schrank verstaut war und meine anderen Kleinigkeiten das Zimmer gemütlicher erscheinen ließen, fühlte ich mich sehr wohl. Leider hat die Matratze noch einen leicht mufigen Geruch, durch Lüften sollte es schon bald gehen.

Am Freitag sind ein paar vietnamesische Studentinnen mit mir zum Mittagessen gegangen. Die Garküche befindet sich etwas abseits der großen Straße und wird nur von Einheimischen besucht. Die Suppe roch gut, aber die Fleischeinlagen waren für mich sehr gewöhnungsbedürftig - Knochen mit Schwabbelfleisch und Sehnen - und weil sie es gut mit mir meinen, habe ich extra viel bekommen. Das es sich um eine echte einheimische Garküche handelt, konnte ich auch an dem Verhalten der Gäste sehen; sie werfen die Knochen oder nicht genießbaren Sachen auf den Boden, außerdem spucken sie was das Zeug hält. Himmel mir war wirklich übel und es war eine große Überwindung zumindest die Hälfte der Suppe zu essen. Ich hatte Hunger :)
Zum Nachtisch gab es eine sogenannte "süße Suppe", ein hohes Glas mit Eiswürfeln und etlichen eingelegten Früchtchen, dazu einen Schuss dicke Kondensmilch und Kokosraspeln. Das war meine Rettung :)

Am Abend fand der Auftakt zum Deutschen Opernabend statt. Wir Mitarbeiter des Goethe Instituts empfingen in festlicher Kleidung die vielen Gäste in dem schönen Opernhaus, verteilten die Zusammenfassung zu den verschiedenen Liedern und am Ende durfte ich mit auf die Bühne und den Sängern große Blumensträuße überreichen. 
Bild von Sandra

Bild von Sandra


Am Samstag durfte ich dann auch als Gast dabei sein :) d.h. zuerst wieder bei der Begrüßung helfen und Infos verteilen, danach allerdings auf einem festen Sitzplatz den Abend genießen :)








To Loan, die Sängerin im grünen Kleid, gab die Konstanze in "Marten aller Arten" aus "Die Entführung aus dem Serail" von Mozart eindrucksvoll wieder. Haben gelernt, dass es sich hierbei um eine der virtuosesten Koloratur-Arien der Operngeschichte handelt.

Hier nun sind Huong Diep, Manh Dung und To Loan in der Arie " Die Glocke schlug schon Mitternacht" aus der von Otto Nicolai stammenden Oper " Die lustigen Weiber von Windsor" zu sehen. 


Thang Long, Vanh Khuyen, Thanh Binh und Manh Dung in "Mir ist so wunderbar" aus Ludwig van Beethovens "Fidelio".
Beide Abende waren insofern auch spannend, da man eine deutliche Steigerung bei den Sängern sehen konnte, sie schauspielerten nun auch schon mehr und gaben nicht nur die Arie wieder.  

Am Samstag fuhren 2 Mädels aus der WG mit mir zum Einkaufscenter BIG C. Der absolute Wahnsinn :) Größer als das Centro, voller als ein Bahnhof zur Pendlerzeit und mit vielen kitschigen Dekoartikeln.


Auf der oberen Etage befindet sich ein gigantischer Supermarkt - REAL und Metro sind nichts dagegen, vor allem was die Menschenmasen angeht. Bevor man in den Laden darf, werden die Taschen eingeschweißt - man sollte also vorher Geldbeutel und Handy (für den Fall, dass man sich verlieren sollte) in seine Hosentasche packen.   



Dies ist nur eine kleine Auswahl an Instantnoodles, welche von allen immer gerne gegessen werden - ich mag sie auch recht gerne und sie eignen sich super für einen schnellen Snack zwischendrin oder auch zum Frühstück :)




Die Regale reichen bis zur Decke, sicher ist das auch so im Real und bei der Metro, aber hier fühle ich mich irgendwie nicht ganz so sicher, wenn ich dadurch laufe. Die vielen Mitarbeiter schieben auch an allen Ecken mit dem Palettenwagen Sachen rum und die Verpackungsmaterialien versperren zuweilen die Gänge. Wenn man bezahlen möchte, muss man durch ne Art Absperrung, die jedesmal von einem Mitarbeiter geöffnet wird. Danach wird der Einkauf nochmals mit der Rechnung von einem anderen Mitarbeiter kontrolliert und es gibt nen roten Stempel a la "genehmigt".

Für den Sonntag war das Konzert in Hai Phong geplant. Sandra und ich durften mit den Sängern morgens in einem Bus dorthin fahren. Die Sänger sahen wie wir noch etwas verschlafen aus. 
Die Stadt ist Vietnams drittgrößte Stadt, ist die Drehscheibe des vietnamesischen Schiffsverkehrs und der Hauptumschlagsplatz der im Hinterland geförderten Kohle (Quelle: Marco Polo - Vietnam). Besonders gepflegt wirkt die Stadt nicht.
Nach der langen Fahrt aßen wir in einem Restaurant zu Mittag.




Nach und nach wurden eine Reihe von Speisen auf vietnamesische Art in größeren Platten und Schalen aufgetischt, davon kann sich dann jeder mit den Stäbchen etwas in sein kleines Schüsselchen füllen.
Alles verdammt lecker!







 


Es gab diese tollen kleinen Reisblätter, die man sich mit dünngeschnittenen Ananas- und Gemüsestreifen, frischen Kräutern, Nudeln und Fleisch belegt und zusammenrollt.



Die heiße Brühe enthielt große Fischstücke, zusätzlich gab man bei Tisch frisches Gemüse hinein. 
Dazu aßen wir Reis und Nudeln.
Als Spezialtät wurden große Krebse in einer süßlichen Sauce serviert. Diese wurden von den Sängern zerteilt, alle waren sehr lieb und reichten ständig essen an uns weiter. 
Zum Abschluss bekommt man Grapefruit und Pomelo.

Die Sänger gingen zur Probe in die Oper und wir zogen los, um die Stadt anzuschauen. Hai Phong besitzt viele Springbrunnen und hübsche Blumenbeete. Die Stadtansicht unterscheidet sich sonst nicht viel von Hanoi, lange Kabelstrecken, viel Werbung an den Häuserfronten, die üblichen Garküchen und Geschäfte.


Das Konzert war ein voller Erfolg und die anschließende Heimfahrt sehr lustig.

Nun ist meine erste Woche vorbei und die Eindrücke sind immens und bestimmt habe ich auch viele schon wieder vergessen, da es schon wieder neue gibt. Zum Abschluss noch einen schnellen Beweis, dass ich im Schuhparadies gelandet bin, es ist zwar nicht alles mein Stil, aber es gibt doch irgendwie immer etwas passendes :) zum Glück habe ich eine gängige Schuhgröße und bin sehr diszipliniert und kaufe nicht!







Freitag, 30. März 2012

Wochenrückblick II

Jetzt ist schon wieder so viel Zeit vergangen und ich kam wieder nicht zum Schreiben. Werde versuchen nun einiges nachzuholen :)

Mein Umzug ging recht schnell über die Bühne, die Vermieterin hatte eine neue Bettdecke und ein kleines Kissen für mich besorgt. Damit ich den Weg besser kennen lernen konnte, liefen wir zu Fuß zurück. Abends versuchte ich mich dann an dem Weg und es klappte recht gut. Im Haus waren inzwischen auch die anderen Bewohner eingetroffen und wir gingen spontan zu Abend essen. Die Bar wird von einem Franzosen und seiner sehr hübschen vietnamesischen Frau geführt und ist bekannt für gutes Essen und preiswertes Bier, empfohlen wurde mir der ETE-Hausburger - ein Berg als Burger mit einer süßsäuerlichen Majo-Senfsause, Bacon, Käse, Salat, dem großen Fleischklops und als Krönung ein Spiegelei. Achja Salat und French Fries sind auch noch dabei :) der Clou ist auch, dass der meistens noch für das Mittagessen am nächsten Tag reicht.


Die erste Nacht ging so, es gab eine nervige Mücke, die mich auch prompt erwischte - ich sie allerdings auch am nächsten Morgen. Die Baustelle vor dem Haus ist wohl nachtaktiv, denn LKWs und Müll- bzw. Schuttabladewagen dürfen erst abends ab 21 Uhr fahren, da der Verkehr sonst noch mehr ins Stocken geraten würde. Dementsprechend wird auch bis ca. 1Uhr nachts gearbeitet.

Das Wetter ist inzwischen wärmer geworden und ich brauchte ein paar andere Schuhe, denn die Turnschuhe gehören nicht grad meinen Lieblingsteilen :)
Das sind meine neuen LieblingsFlipFlops - typisch Silke habe ich schon gehört :)


Den täglichen Weg zur Arbeit lege ich nun zu Fuß zurück, brauche inzwischen nur noch 20 Minuten und ganz ohne verlaufen! Der Gang durch die Marktstraße kommt mir auch schon normal vor. Ich glaube daher käme ich mir auch sehr merkwürdig vor, wenn ich die Verkäuferinnen nun plötzlich anfangen würde zu knipsen! Sicherlich sind die Stände gewöhnungsbedürftig, wenn sie dort einfach die Fische ausnehmen, das Fleisch zerlegen oder die Schweinefüße über dem offenen Feuer abgeflämmt werden, damit die Borsten besser zu entfernen sind. Die Gerüche sind auch nicht mehr so extrem. Was mir noch ein bissel zu schaffen macht, sind die blutigen Innereien und Gedärme, aber dann schaue ich einfach auf die andere Straßenseite.
    
Im Institut gibt es einfach immer super ansprechend arrangierte Blumenvasen, die Rosen riechen herrlich und wenn ich es nicht besser wüßte, hätte ich an Plastikblüten gedacht. Der rote Fluss hat viele fruchtbare Ecken und dort werden diese tollen Schnittblumen gezüchtet. Fast jeden Tag werden sie ausgetauscht, neu gesteckt und verbreiten einen sagenhaften Geruch; ein absoluter Anziehungspunkt für die Gäste des Goethe-Cafes, welches sich im Innenhof vor der Bibliothek befindet.







 Jeden Tag rieche ich an den verschiedenenen Blüten, man wird es nicht leid, aber das Fotografieren lasse ich schon sein :)
 Der Tagesablauf im Cafe ist auch immer gleich, aber trotzdem faszinierend. Wieviele Menschen dafür verantwortlich sind, um alleine die Pflanzen zu machen, dann die Tische immer gleich zu gestalten, der Boden wird mehrmals täglich feucht gewischt und dann noch die Gäste zu bewirten. Alles läuft perfekt, der Gast merkt zurweil nicht mal, wieviel Aufwand für diese einfache Fassade der Normalität betrieben wird. 


Meine Fotografier-Kunst hält sich bedauerlicherweise sehr in Grenzen! Der Kollege war auch etwas schokiert über meine einfache Digitalkamera, wo Deutschland doch das Land der guten Linsen und Fotozubehör sei. Keine Ahnung, ich interessiere mich nicht sonderlich dafür und bis jetzt waren die Bilder schon für mich in Ordnung :) das es allerdings wirklich nicht so gut darum bestellt ist, sollte ich demnächst leider selber merken.





Donnerstag, 15. März 2012

Wochenrückblick I

Seit dem letzten Bericht ist ja schon einige Zeit vergangen und vor lauter Arbeiten und Eindrücke aufsaugen komme ich abends nicht mehr wirklich zum Schreiben.
Jetzt wird es also mal wieder Zeit um alles zu berichten :)

Mein Auszug aus dem Hotel gestaltete sich ein wenig umständlich, denn ohne die fachfrauliche Hilfe wollte sich der Koffer nicht schließen lassen. Zudem konnte ich nicht den Rücksack, den Koffer (der sich übrigens nicht gut auf den unebenen Straßen ziehen lässt) und den sich angesammelten Kleinkram auf einmal transportieren. Da ich den Weg zum Goethe Institut nun mehrmals täglich abgelaufen war, hatte sich mit einigen Verkäufern schon eine Art "Erkennungswinken" ergeben. Diese mussten ziemlich grinsen, als ich mit dem sehr unhandlichen Koffer auf dem Weg daher kam, allerdings hat sich auch keiner gefunden, der mir das olle Ding abnehmen wollte :)
Als ich beim zweiten Mal dann mit dem Rücksack und dem Kleinkram vorbei ging wurde herzhaft auf vietnamesische Art gelacht. An diesem Tag war es auch noch richtig warm in Hanoi und mein geröttetes Gesicht fanden sie wohl auch merkwürdig - das haben zumindest die Studenten in der Bibliothek gemeint.
In der Bank wollte ich meine Euros noch in Dollar tauschen, dies war nicht möglich, denn ich sollte erst alles in VietnamDong wechseln und dann alles wieder in Dollar, nein danke! Mein Kollege fuhr daher mit mir in einen Laden, der auf den ersten Blick nicht anders wirkte als andere, allerdings fing es an etwas dubios zu werden, als wir in den hinteren Raum durchgewunken wurden. Dort befanden sich kleine Schemel vor einer Glaswand mit etlichen Geldzählmaschinen. Der Mann rechnete irgendwas auf einem Zettel vor sich hin, zeigte dies meinem Kollegen, beide nickten und er verschwand mit meinem Geld. Ziemlich merkwürdig wurde es, als eine Frau mit etlichen dicken Geldpaketen erschien und sich an die Maschinen setzte, ihre Tasche war ein echter Geldbeutel. Der Mann kam immer noch nicht wieder... wir warteten. Als er dann endlich kam, wurden die Scheine eher unauffällig übergeben und wir verließen in einem angemessenen, aber nicht zu auffällig schnellen Schritt den Laden. Mein erster Besuch und hoffentlich auch letzter :) werde da wohl eh nie alleine wieder hinfinden.

Dienstag, 6. März 2012

Was bisher geschah II

Mein erstes Essen auf der Straße - gebratene Nudeln mit Gemüse. Fazit: sehr lecker

Das ist hier ist eine Gemüsesuppe mit Nudeln. Die Portionen sind sehr groß. Das Besteck wischt man einfach noch ein wenig mit einer Seviette trocken und los gehts. 

Am Nachmittag hatte ich Glück und Ulla konnte mit mir die andere Wohnungsgegend mal anschauen gehen. Der Weg entpuppte sich als zu lang, aber da wir schon soweit gelaufen waren wollten wir es dann auch nicht einfach sein lassen. Die Gasse war schmal und nicht sonderlich hell ausgeleuchtet, bei der Suche nach der richtigen Hausnummer (die mir leider nicht mitgeteilt worden war :( ), sprach uns ein Mädel an und es stellte sich heraus, dass ich mit ihr sms ausgetauscht hatte. Lustiger Zufall! Das Haus machte leider einen dunklen und feuchten Eindruck, das Treppenhaus war aus sehr dunklem Holz gemacht und das mögliche Zimmer hatte leider nur ein winziges Oberlicht.Ging also mal garnicht! Das Bad hatte zwar eine nette Dusche im Gegensatz zu dem anderen eine Etage höher, aber auch die beiden Balkone; es gab bei einem genau gegenüber ein Gewichtestämmstudio mit mehreren entblößten jungen Vietnamesen, konnten mich nicht so recht überzeugen! Mein Bauchgefühl schlug mehr als Alarm und es lag siche nicht an dem Mittagessen! Je weiter wir wieder zurück gingen, desto besser konnte ich wieder atmen. An einer Kreuzuing trennten wir uns und ich nahm mir vor, mit dem Bus den restlichen Weg zurück zu legen. Busfahren in Hanoi, es gibt keine Zeiten, denn wegen dem Verkehr kann das niemand wirklich immer voraussagen und dann hält er auch nicht so ganz, die Namen der Haltestellen versteht man auch sehr schlecht. Ich habe Glück, der vordere Teil des Busses ist voller hilfsbereiter Menschen und als meine Haltestelle auftaucht fangen sie an mich Richtung Türe zu schieben und ein älterer Herr klopft sachte aber konsequent mit einem Regenschirm auf meine Schulter. Am Ende werde ich leicht aus dem Bus geschubst und lande auf dem breiten Bürgersteig. Der Weg nach Hause ist dann ein Kinderspiel. Für den nächsten Tag nehme ich mir vor, doch das andere Zimmer noch zu besichtigen.
Achja wir haben hier jetzt SOMMER und davon sind auch die meisten Vietnamen auch überrascht! Die Sonne war ein rotglühender Feuerball und der Tag war einfach herrlich!
Abends heulten leider die Hunde in der Nachbarschaft und einschlafen war etwas schwierig :)
Dienstag: lecker gefrühstückt, gut gelaunt zur Arbeit, Glück gehabt weil der nette Kollege mit mir nochmal zu dem Haus fährt und die Vermieterin für mich anruft :) 
Das Haus ist zu dem gestrigen ein wahrer Schatz; hell und freundlich, jedes Zimmer hat einen Balkon. Der Tempel nebenan wird grade renoviert und dazu gehört auch ein nicht kleiner Weiher.
 Der Blick von der Dachterrasse auf die anderen sehr fröhlichen und bunten Nachbarschaft.
Der Raum oben auf dem Dach dient auch als gemeinschaftlich genutztes Wohnzimmer mit TV, zusätzlichem Kühlschrank und Mircrowelle.
Heute wehte dort eine leichte Brise und die einladenden Sessel ermöglichten ein längeres Gespräch mit der Vermieterin.



 Die Waschmaschine und auch die Trocknungsmöglichkeiten befinden sich auf der anderen Seite des Gemeinschaftsraumes. Die Vermieter wohnen direkt nebenan im Haus.
 Zu dem Standard für ausländische Mieter gehört eine 2x die wochende kommende Reinigungskraft.
Mein zukünftiges Zimmer hat ein großes Bett, einen kleinen Balkon, einen großen Schrank und ein kleiner Schreibtisch :) scheint perfekt zu sein. Ich hoffe es wird eine schöne Zeit dort werden, mit vielen lieben neuen Leuten und gemeinsamen Erlebnissen auf der tollen Dachterrasee. Klasse finde ich auch, dass keine Garküchen in direkter Nachbarschaft sind :)
Der Mietvertrag ist unterschrieben und morgen beginnt ein neuer Abschnitt in Hanoi.




Zurück in der Bibliothek fleißig wieder gearbeitet, dabei mit den deutschlernenden lustige Gesprächsrunden erlebt. 
An meinem Arbeitsplatz sitzen jetzt wohl immer ein paar Mädels und am Donnerstag wollen wir mal zusammen eine bessere Karte für mich kaufen gehen. Es gab ein paar Erklärungen bzgl. vietnamesicher Spezialitäten und am Ende hatten wir alle Hunger. 
 Mein erster Alleingang in eine Straßenküche, da ich endlich eine PHU essen wollte und es dort eine der besten geben soll, versuchte ich es einfach mal. Die Verkäuferin zeigte noch auf Sojasprossen und eine Art von Nudeln, ich nickte einfach nur.
Das Ergebnis kann man hier sehen :) es war sehr lecker, aber am Anfang musste ich mich doch ein wenig überwinden, denn an dem Hühnchenfleisch war noch schlapprige Hühnerhaut dran und die Nudeln waren durch den Garvorgang sehr durchsichtig und glibberig geworden. Die Verkäuferinnen schauten mir zu, lachten und grinsten mich an, schließlich kam eine zu mir und gab mir Stäbchen, um auch die restlichen Sachen vernüftig essen zu können. Die Hühnerbrühe war zwar wenig gesalzen, tat aber wirklich gut! Gerne komme ich wieder, die Portionen sind riesig und es tat mir sehr leid, es nicht aufessen zu können - zu meiner Rettung, die Hälfte der Schale habe ich geleert :)
Gesättigt bin ich nun für die vorerst letzte Nacht in das Hotel zurück gekehrt, genieße die tolle Dusche und esse zum Nachtisch eine süße Ananas. Übrigens vertrage ich sie super, denn sie sind reif und nicht voller Enzyme wie in Deutschland, wo sie unreif ankommen. So wurde es mir zumindest die Tage erklärt.
Uh jetzt schreien Katzen auf dem Dach nebenan ... achja Katzen :) hoffe die beiden daheim werden ordentlich gekrault :P

Bin auch gespannt, was sich in den nächsten Tagen weiter ergeben wird.

Was bisher geschah ...

Am Freitag wurde ich dann vom Fahrer zum Goethe Institut gebracht. Dort bekam ich eine kurze Vorstellung aller Mitarbeiter und landete dann in der Bibliothek. Diese ist sehr hell und freundlich eingerichtet. Zum Mittagessen hat mich Anna-Sophie, eine andere Praktikantin, mitgenommen. Da ich ja grad erst gelandet war, gab es ein eher westliches Essen, denn wir gingen in ein Bistro. Hier ist es üblich lauwarmes Wasser zum Essen zu bekommen. Wir bestellten eine vergetarischen Bürger und der war verdammt lecker! Nicht so mit dem ganzen blöden Körnerkrams wie in Deutschland, sondern mit Oliven, Tomaten, sauren Gurken, Paprika und mit Kartoffel. Das zusammen mit Käse in einem sättigenden Brötchen, Salat und French Fries. Verdammt lecker, denn nach dem Flug war ich sooo hungrig. Ich bekam noch viele Infos, aber irgendwie fühlte ich mich trotzdem hoffnungslos verloren-mir war sogar richtig schwindelig! In der Bibliothek blieb ich dann noch ca. 2 Stunden, bis ich dann fast vor dem Rechner eingeschlafen bin. Mutig machte ich mich auf den Heimweg ins Hotel. Das Straßenüberqueren klappt überraschend gut :) man muss einfach den Verkehr fest fixieren, damit die wiederum wissen "aha die will rüber" und dann losgehen! Das Hupen darf einen einfach nicht stören! Sie wollen sich dadurch bemerkbar machen, was besonders hilfreich ist, wenn sie auf dem vermeintlichen Bürgersteig fahren :)
Nach der Regenbrausendusche, ein bissel aufbauendes Quatschen mit Sandra und anderen Freunden und zu der Karaokemusik von nebenan schlief ich dann mal ein.
Um an meiner Ba weiter zu arbeiten ging ich in die Bibliothek, denn das Zimmer ohne Fenster ging mal garnicht! Den empfohlenen Supermarkt habe ich einfach nicht finden können, recht gefrustet bin ich dann wieder ins Hotel. Hier konnte ich wenigstens das Zimmer tauschen. Wegen dem Wetter bekam ich Kopfschmerzen und versuchte mich ein wenig auszuruhen. Der Geruch der Straße am Hotel ging nicht mehr aus meiner Nase, leider war damit das gruselige Bild von gebratenen Hund mit in meinem Kopf abgespeichert. Ich musste mehrmals an diesen Tier vorbei und zuerst konnte ich es einfach nicht erkennen, obwohl der Kopf mit Zähnen und Ohren (!) ja noch dran war, dann dämmerte es mir und ich war geschockt.Leider lag der Stand immer auf dem direkten Weg, nämlich neben dem Hoteleingang. Später haben meine Familie und ich skypen können, was mich doch wieder aufmunterte aber auch wieder Heimweh entstehen ließ. Erschöpft versuchte ich einzuschlafen - es gab noch ein Gewitter und ich HASSE Gewitter. Es war einfach nur trostlos und am Ende half nur eine Kopfschmerztablette.
Die Nacht gut überstanden frühstückte ich am Sonntag Crepes mit Nutella aus dem naheliegenden Imbiss - um ehrlich zu sein, es war der gleiche zu dem mich Anna-Sophie mitgenommen hatte. Ich traute mich noch nicht so wirklich was auf den Straßen zu kaufen. Einem Erkundungsrundgang stand also nichts mehr im Wege, es war Sprühregen angesagt und die Stadt wirkte in dem Grauton leider nur trotzlos. 

 Am Ende der Mauer des Literaturtempels entdeckte ich einen  Weiher mit schönen Beeten und einer kleinen Insel mittendrin.
Die Menschen angelten dort und Familien spielten mit ihren Kindern.Es wirkte sehr entspannt und idyllisch. Meine Stimmung hob sich wieder und mutig ging ich einfach mal weiter meines Weges. 












Über den Verkehr kann man einfach nur immer wieder staunen!Bilder können das nicht wirklich so rüber bringen, wie es in Wirklichkeit ist. Daher versuche ich es auch erst garnicht weiter :)
Am Mittag wollte ich mich nochmal mit Anna-Sophie in einem Cafe treffen - laut googlemaps sollte ich bis zu dem großen See laufen und dann irgendwo abbiegen, meine erhaltene Karte gab auch nicht viel her. Naja jedensfalls war ich echt mega zu weit gelaufen und es war fraglich, ob das Treffen noch stattfinden würde. Nach mehreren Telefonaten - achja ich habe jetzt auch eine vietnamesiche Handynr.- fanden wir uns noch und ich bracuhte einen Watermelonshake. Brachte mich wieder auf Vordermann, positiv gestimmt und mit einer neuen Karte aus einem Hostel, machte ich mich auf den Heimweg. Zuvor suchte und fand ich endlich einen Supermarkt, war zwar nicht der gewünschte aber besser als garnix :) Das Bedürfnis nach Kaugummi war gruselig aber musste gestillt werden! Der Rückweg dauerte auch mal wieder ewig, weil ich so vieles anschauen musste und mich natürlich auch mehrmals wieder verlief. Komisch-früher war ich doch recht gut im Kartenlesen, wird schon werden ist ja auch erst der 3. Tag.  
Hurra vor dem Hotel kaufte ich mir ein paar leckere Bananen :) war ich stolz! So recht verstehen wird das wahrscheinlich kein anderer  :)
Zusätzlich suchte ich abends nach weiteren Zimmern im Internet. Ich erhielt auch gleich eine nette Antwort auf meine schön geschriebene sms. Am Montag um 16Uhr hatte ich einen Besichtigungstermin.
Montagmorgen: um mich zu stärken gönnte ich mir ein Frühstück im Hotel, geschlossene Spiegeleier mit Toast und gebratenen Tomaten (die waren echt ok), dazu gab es noch eine ganze Scheibe Melone (hier schneiet man diese einfach runter und zerteilt anschließend). Der white coffee ist ein schwarzer schon gesüßter Kaffee und das "white" kommt durch eine siupartige eingedickte süße Milch zustande. ich mag den Kaffee, aber white ist er nicht.
Ein ganz notrmaler arbeitstag stand an, Zielvereinbarungen besprechen, welche Aufgaben kann und möchte ich übernehmen, Literaturlisten mit Empfehlungen durchschauen und um 12 Uhr ist eine Stunde Mittagspause. Ein Kollege war so lieb und ist mit mir vorher die Gegend von der zu besichtigenden Wohnung anschauen gewesen - mit einem Roller. Es fühlt sich wirklich ganz normal an und macht auch Spaß (aber ich bin früher schon gerne immer bei anderen mitgefahren). Der Straßenverlauf verwirrte mich total und als der Kollege meinte, die Gegend wäre nicht so gut, habe ich den Termin wieder abgesagt.